09.03.2017

Chefhandicapper Harald Siemen

Mit Ross war am Samstag auch das einzige deutsche Pferd beim diesjährigen Carnival dabei. Der von Peter Schiergen für den Stall Domstadt trainierte Fünfjährige bestätigte in einem G3-Rennen seine gute Form, wurde erneut Zweiter, wie schon zuletzt im Handicap.

In den 21 Jahren des Racing Carnivals waren insgesamt 53 in Deutschland trainierte Pferde am Start. Sie gewannen bei 120 Starts fast 3,5 Millionen Euro, wovon allein 2,9 Mio. auf die großen Brocken entfallen, die Stars wie Caitano, Silvano, Boreal, Paolini und Quijano dort verdient haben.


Gewonnen haben dort aber nur drei Pferde: Paolini, Encinas und – Quijano. Der war – man mag es kaum glauben - der bisher letzte deutsche Sieger in Dubai. Zehn Jahre ist es nun schon her, seit Quijano am 1. März 2007 das G3-Dubai City of Gold gewann und damit den Schlusspunkt hinter eine großartige, zehn Rennen umfassenden Siegesserie setzte, die elf Monate zuvor in einem Rennen für sieglose Vierjährige in Hannover begonnen hatte. Danach folgten in Deutschland noch fünf Handicaps und ein Listenrennen, bevor er am 25. Januar 2007 mit der Marke von 100 (GAG 90) sein erstes Handicap in Dubai gewann, damals noch auf der Rennbahn von Nad Al-Sheba. Selten wohl hat es dort einen so überlegenen Sieger gegeben, Mick Kinane konnte auf der Zielgeraden wie im Kinosessel sitzend die Konkurrenz beobachten. Auch zehn Pfund Aufgewicht konnten Quijano beim nächsten Start nicht stoppen, diesmal trennte ihn aber nur ein „kurzer Kopf“ von einer Niederlage. Die kam dann im G1-Sheema Classic am Word-Cup-Tag. „Der deutsche Ausgleicher hat vergeblich mit ihm gekämpft, aber dem Handicapper aus Dubai ging es nicht besser“, hieß es später über Quijano im Timeform-Kompendium „Racehorses of 2007“, wo er auf ein Rating von 122 (101 kg) kam. Seine offizielle Marke betrug 119 (99,5 kg); Timeform liegt immer ungefähr drei bis vier Pfund über den offiziellen Handicap-Zahlen.


Obwohl ich vergeblich mit ihm gekämpft habe, gehört Quijano doch zu meinen Lieblingspferden. Er bereiste die ganze Welt, warf sich in jede Schlacht und kam drei Mal in Folge auf ein Jahres-GAG von 99,5 kg. Seine Zehnerserie wird nur von seinem Vater Acatenango übertroffen, der zwölf Mal in Folge siegte. Als Wallach führt Quijano heute ein Rentnerdasein auf seiner Koppel im Gestüt Fährhof. Nur ab und an wird er noch gebraucht. Als Führpferd, wenn die Jährlinge angeritten werden.
 

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