Prost – Ramazotti
19.10.2018

Prost – Ramazotti

Wenn vor einem Jahr bei der Jährlingsauktion der BBAG jemand 40.000 Euro auf den Tisch gelegt hätte, dann wäre er Besitzer von Ramazotti geworden. Das war der geforderte Preis des Züchters, der Stiftung Gestüt Fährhof, doch niemand war bereits, das zu bezahlen.

Ein Fehler: 100.000 Euro brutto werden demnächst auf das Konto überwiesen. Gestütschef Andreas Jacobs, der nicht vor Ort war, das Rennen auf dem Fährhof verfolgte, hatte nach der Auktion das Pferd für sich privat gekauft. Eine schlaue Entscheidung, denn sein sehr leicht errungener Sieg sah nach mehr aus. Trainer Andreas Wöhler war schon nach dem ersten Start des Hengstes, der mit einem Treffer in Düsseldorf endete, sehr zuversichtlich nach Iffezheim gereist. Für das laufende Jahr ist für Ramazotti Schluss, eine Nennung für das Deutsche Derby 2019 hat er nicht bekommen, man schätzt ihn eher als Meiler an, so könnte das Mehl Mülhens-Rennen (Gr. II) ein erstes wichtiges Ziel 2019 sein. Die ungewöhnliche Namensgebung war ein Familienentschluss: Jacobs‘ jüngster Sohn Louis sollte Taufpate sein, kam aber so richtig in die Gänge. „Erst sollte er Ramaphosa heißen, doch alle waren dagegen“, berichtete Jacobs vom Fährhof aus, „dann haben wir uns für Ramazotti entschieden.“ Mit einem „m“, nicht mit zwei, wie das italienische Getränk, sonst wäre möglicherweise ein Problem mit dem dortigen Hersteller aufgetaucht. Der Sohn von Lope de Vega ist das letzte Fohlen der Rosa di Brema, die Fährhof vor einigen Jahren übernommen hat. Die zweite aus den Oaks d’Italia (damals Gr. I) war eine erfolgreiche Zuchtstute, schon in italienischem Besitz. Zu ihren ersten Nachkommen zählte Rosa del Dubai (Dubai Destination), Siegerin im Premio Mario Incisa della Rochetta (Gr. III), Mutter von drei Black Type-Pferden, darunter Folega (Oasis Dream), die Siegerin in den Oaks d’Italia (Gr. II). Für Fährhof hat sie den Qatar Derby (LR)-Sieger Rogue Runner (King’s Best) den Gr. III-Dritten Rolando (Campanologist) und die listenplatziert gelaufene Redenca (Lope de Vega) gebracht, dazu Ragazzo (Footstepsinthesand), der neunmal erfolgreich war. Es handelt sich um eine alte, Jahrzehnte zurückreichende Tesio-Familie, die wieder eine Art Renaissance erlebt.

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